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Ramadan – Geduld und Vergebung

Ramadan hat viele Namen einer davon ist auch der Monat der Geduld und der Vergebung. Zwischenmenschliche Streitigkeiten und gegenseitige Verletzungen sind menschlich und kommen in allen Gesellschaften vor. Manchmal ein unbedachtes Wort oder Tat und schon sind andere bereits verletzt. Manchmal kommt man leider auch aufgrund der eigenen Neigungen oder Bedürfnisse leichter in gewisse Grenzen und so braucht jeder Mensch die suche nach Vergebung. Streiten ist leichter als sich vertragen oder miteinander friedvoll auszukommen. Doch dabei hat man stets innere Unruhe und es raubt einem einfach die Kraft. Es gehört viel Geduld sich und die eigenen Gefühle zu sortieren oder gar zu erziehen um nicht zu streiten. Und wenn man streitet, wie streitet man wirklich? Auch Worte sind verletzend und sollten stets bedacht geäußert werden, wenn man ein Wort bereuen könnte, so sollte man diese Wörter gar nicht einmal aussprechen, so der Ratschlag unseres Propheten Muhammad. Eine Achtsamkeit die vielen nicht bewusst ist, und dennoch man stets an sich arbeiten kann, besonders im Monat Ramadan wo man sowohl mit der Nahrung fastet sollten auch diese Werte einen besonderen Platz einnehmen, zu dem das Fasten auch eine spirituelle Erziehung auch der Werte beinhaltet.

„Anas Ibn Malik, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Schürt keinen gegenseitigen Hass unter euch. Seid einander nicht neidisch. Wendet euch nicht voneinander ab und seid Allahs Diener, brüderlich zueinander. Es ist dem Muslim nicht erlaubt, seinen Bruder länger als drei Tage zu meiden.“ (Buchary, Hadith Nr. 6065)

Die Worte des Propheten sind deutlich. Man sollte untereinander keinen Streit schüren, man sollte stets beim anderen von der guten Absicht ausgehen statt dem anderen das Schlechte zu unterstellen. Weiteres sollte man es vermeiden die üble Nachrede zu führen, dafür mehr an sich zu arbeiten und weniger auf die Fehler anderer zu achten. Niemand ist perfekt, besonders man selbst nicht!

Auch ist dieser Monat ein Monat indem wir alte Fehden klären können, indem man sich einfach mit verstrittenen Personen versucht auszusöhnen. Ich gehe gar nicht auf den Punkt ein, wer recht hatte oder nicht, zumal man verstritten ist, ist jede Partei davon überzeugt Recht zu haben. Auch wie kann es sein, dass man vom Schöpfer, dem Allvergebenden (Al-Ghafur), eine Vergebung möchte aber selber nicht bereit ist, anderen zu vergeben? Manch einer verdient die Vergebung vielleicht nicht, doch alleine schon, wenn man die Vergebung Gottes haben möchte, sollten wir nicht verzeihend unseren Mitmenschen gegenüber sein? Es gehört ein Maß an Größe über den eigenen Schatten zu springen und sich zu versöhnen und am besten geht dies, wie der Prophet es uns sagte:

„…Der beste aber von den beiden ist derjenige, der zuerst den Friedensgruß (Salaam) zum anderen spricht.“ (Saḥiḥ Muslim, Hadith Nr. 4643)

Vielleicht kann man jetzt im Ramadan die Gelegenheit nützen und sich gegenseitig zum Iftar einladen und so eine Versöhnung zu erleichtern und ermöglichen. Es ist Allahs Gnade das er uns in diesem Monat vieles erleichtert und wir eigentlich nur mit unserem Ego oder unserem inneren Schweinehund (dem Nafs) zu kämpfen haben.

Dennoch wünsche ich jedem eine innere Bereitschaft für sich zu entwickeln, um an sich zu arbeiten und sogar sich im Handeln miteinander zu bessern. Auch wenn man Recht hat. Durch Streit erreicht man nichts nur gespaltene Gesellschaften.

Möge der Monat Ramadan ein Anlass sein, das Allah uns unsere Fehler vergibt, und uns ermöglicht die zwischenmenschlichen Beziehungen zu klären und im friedlichen Miteinander zu stärken. Und auch sonst hilft uns in jeglicher Hinsicht zu bessern.

Allahumma amin

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